DE SCULPTURA
Ab 17. April 2025

ALBERTINA KLOSTERNEUBURG
Atmende, an- und abschwellende Körperorgane aus leichter Ballonseide richten sich rhythmisch auf und fallen kurz daraufhin wieder in sich zusammen. Die raumgreifende Installation Gonflés –dégonflés der französischen Künstlerin Annette Messager nimmt einerseits die phallische Ausrichtung des Sexualitätssymbols von Franz West auf und steht andererseits in hartem Kontrast zu Kennedy Yankos dreiteiliger Skulptur aus schwerem, wiederverwertetem Metall, das durch elegante Farbhäute eine malerische Qualität erfährt. Ausgehend von der preisgekrönten Architektur von Heinz Tesar im 2. Obergeschoß der Albertina Klosterneuburg lässt die Neupräsentation den Raum zur vollen Geltung kommen und knüpft an das Thema der Donauwelle an, die sich in den abstrakt ondulierenden Linien von Hubert Scheibl über Albert Oehlen bis hin zu jungen Shooting Stars wie der britischen Künstlerin Jadé Fadojutimi und der Chinesin Xiao Wang widerspiegelt. Die Albertina Klosterneuburg steht 2025 ganz unter dem Vorzeichen De Sculptura. Die Präsentation ist ein Ausloten dessen, was das Thema Skulptur und Plastik heute in der Kunst und für das Museum bedeutet: De Sculptura gibt einen Einblick in das Schaffen von etablierten und jüngeren Positionen, nationalen und internationalen Kunstschaffenden aus den Gegenwartskunstsammlungen der Albertina, die im Begriff ist, sich medial zu diversifizieren und innovative Akzente zu setzen.


Die Schau zeigt Erwin Wurms Box People und Eva Beresins aus den Gemälden entsprungene Wesen genauso wie Claudia Märzendorfers gestrickte, gehäkelte und genähte Soft Sculptures sowie Jonathan Meeses deformierte Bronzebüsten, die allesamt aus dem Bestand der Albertina stammen. Aus Aluminium, Stahl, Draht, Beton, Holz, Pappmaché, Wolle und gefundenen Materialien gefertigt zieht sich ein skulpturaler Schwerpunkt durch alle Ausstellungsräume und zeugt von der zeitgenössischen Vielfalt dieser Gattung. Dabei geht es in der Sammlungspräsentation nicht allein um neue bildhauerische Ansätze, sondern auch um das Zusammenspiel mit klassischen Medien wie Malerei und Zeichnung sowie installativen Arbeiten.
Zudem legt die Albertina Klosterneuburg mit Gemälden und Arbeiten auf Papier einen Fokus auf das Schaffen der österreichischen Künstlerin Martha Jungwirth, der wir mit dieser kleinen Hommage herzlich zum 85. Geburtstag gratulieren.Die Ausstellung beinhaltet skulpturale und plastische Arbeiten von folgenden Künstler:innen: Eva Beresin, Bruno Gironcoli, Karl Karner, Soli Kiani, Basil Kincaid, Elena Koneff, Jonathan Meese, Annette Messager, Nam June Paik, Friedrich Panzer, Rudolf Polanszky, Dieter Roth, Markus Schinwald, Toni Schmale, Julian Schnabel, Tschabalala Self, Franz West, Erwin Wurm, Kennedy Yanko
Weitere Werke von: Herbert Brandl, Cecily Brown, Alexandre Diop, Jadé Fadojutimi, Martha Jungwirth, Maria Lassnig, Albert Oehlen, Hubert Scheibl, Liliane Tomasko, Xiao Wang
Im Frühsommer wird die Sammlungspräsentation in der Ausstellungshalle 1 durch Andreas Slominskis großzügige Schenkung von einem repräsentativen Konvolut an dreidimensionalen Arbeiten ergänzt, darunter Reliefarbeiten aus Styropor und den berühmten Fallen, die soziale Mechanismen reflektieren.
Die Ausstellung ist von 17. April bis 16. November 2025 in der ALBERTINA KLOSTERNEUBURG zu sehen.