Von Hundertwasser zu Kiefer

Vom Symbol der Freiheit zu den Schatten der Vergangenheit

Bis 22. August 2024

Maria Lassnig | Krebsangst, 1979 | ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe aus österreichischem Privatbesitz
Maria Lassnig | Krebsangst, 1979 | ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe aus österreichischem Privatbesitz

ALBERTINA KLOSTERNEUBURG

Mitte des 20. Jahrhunderts wird die Abstraktion sowohl in Europa als auch in Amerika zum Symbol der Freiheit. Als neue Weltsprache der Kunst gilt dieser letzte Stil der Kunstgeschichte, als Höhe- und Endpunkt der Malerei. Er wird zum Inbegriff des künstlerischen Temperaments, der expressiven Subjektivität und der Heroisierung des Individuums.

Gegenständliche Kunst ist Propaganda, die Ausdrucksform von Diktaturen vom Nationalsozialismus bis zum Stalinismus. Abstrakte Malerei ist die Antwort auf diesen Realismus im Dienst der Propaganda. Abstraktion als existenzieller Selbstausdruck des Künstlers entsteht aus der Weigerung, sich in Kunst und Form Gesetzen und Regeln zu unterwerfen. Dass man als nonkonformistischer Abstrakter auch populär und geradezu volkstümlich werden kann, beweist in Österreich der als Maler wie Architekt tätige Friedensreich Hundertwasser.

Friedensreich Hundertwasser | 313 Du soleil pour ceux qui pleurent en campagne, 1957 / 1959 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection
Friedensreich Hundertwasser | 313 Du soleil pour ceux qui pleurent en campagne, 1957 / 1959 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection
Sam Francis | Blood and Tears, 1962-63 | ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner
Sam Francis | Blood and Tears, 1962-63 | ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner

In den 1960er-Jahren beginnen deutsche Künstler – von Jörg Immendorff über Markus Lüpertz bis zu Anselm Kiefer – sich mit der Katastrophe des Weltkriegs auseinanderzusetzen, die Deutschland zweimal über die Welt gebracht hat: Es sind die Schatten einer dunklen Vergangenheit, die den benennbaren Gegenstand, Themen und Motive, wieder in die Kunst einführen. Nicht zu Zwecken der Propaganda aber machen die Maler sich die Gegenständlichkeit zunutze, sondern als Kritik an der eigenen Geschichte: dem Krieg, der Teilung Deutschlands, der Zersplitterung der Gesellschaft.

Während sich die amerikanische Kunst der Pop-Art ab den 1960er-Jahren vorrangig mit den Folgen des Kapitalismus, der Kommerzialisierung der Gesellschaft und der Warenwelt, beschäftigt, nehmen Georg Baselitz, Jörg Immendorff und Markus Lüpertz die verhängnisvolle Vergangenheit der eigenen Nation in den Blick.

Die Ausstellung ist von 10. April bis 3. November in der ALBERTINA KLOSTERNEUBURG zu sehen.

PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG 

Öffentliche Führungen
Erfahren Sie Highlights der Ausstellungen in einer einstündigen Führung.
Termine & Tickets

Entdecken Sie außerdem unser offenes Atelier an den Wochenenden!

Kontakt Kunstvermittlung
T +43 1 534 83 540 oder E 

Video: Film zur Ausstellung
Anselm Kiefer: San Loretto, 2008

Anselm Kiefer | San Loretto, 2008 | ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner

Arnulf Rainer: Schwarze Rinnen, 1974

Arnulf Rainer | Schwarze Rinnen, 1974 | ALBERTINA, Wien

Friedensreich Hundertwasser: 313 Du soleil pour ceux qui pleurent en campagne, 1957 / 1959

Friedensreich Hundertwasser | 313 Du soleil pour ceux qui pleurent en campagne, 1957 / 1959 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection

Georg Baselitz: Hockender Hund, 1968

Georg Baselitz | Hockender Hund, 1968 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection

Gilbert & George: Blood and Tears, 1997

Gilbert & George | Blood and Tears, 1997 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection

Maria Lassnig: Krebsangst, 1979

Maria Lassnig | Krebsangst, 1979 | ALBERTINA, Wien | Dauerleihgabe aus österreichischem Privatbesitz

Maria Lassnig: Atlas, 1985

Maria Lassnig | Atlas, 1985 | ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner

Sam Francis: Blood and Tears, 1962-63

Sam Francis | Blood and Tears, 1962-63 | ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner

Sam Francis: Ohne Titel, 1962

Sam Francis | Ohne Titel, 1962 | ALBERTINA, Wien – The ESSL Collection

Morris Louis: Quo Numine Laeso, 1959

Morris Louis | Quo Numine Laeso, 1959 | ALBERTINA, Wien – Leihgabe E. Ploil

1/10

 

  • Jahrespartner
    Bank Austria
  • Jahrespartner
    VERBUND

Auch interessant

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Herausgeber: Constanze Johanna Malissa und Klaus Albrecht Schröder
Deutsch / Englisch | 768 Seiten
24 x 17 cm | Softcover
EUR 29,90

Zum Onlineshop

 
ALBERTINA & ALBERTINA MODERN
Melden Sie sich für unseren Newsletter an und seien Sie immer informiert über neue Ausstellungen, Führungen und Aktionen
Erfolgreich angemeldet, bitte überprüfen Sie ihren Posteingang!
Fehler, bitte überprüfen Sie ihre Eingaben!
Fehler, bitte versuchen Sie es später erneut!
Bitte akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien!
Newsletter
/datenschutz/
Datenschutzerklärung
über die Verwendung meiner personenbezogenen Daten gelesen, habe diese verstanden und stimme zu, Werbemitteilungen der ALBERTINA per E-Mail zu erhalten.