Schiele und die Folgen
Bis 20. März 2022
In der Ausstellung Schiele und die Folgen macht sich die ALBERTINA MODERN auf eine geheimnisvolle Reise zum Selbst. Ausgangspunkt dafür sind 21 von Egon Schieles bahnbrechenden Körper- und Selbstbildnissen. Der Künstler, der erst in der Nachkriegszeit über die USA Bekanntheit erlangte, bereitete den Boden für Generationen bedeutender KünstlerInnen. Seine Kunst ist in ihrer Schonungslosigkeit eine radikale Abwendung vom Schönheitskult der Wiener Secession des Fin de siècle. Schieles Selbstbildnisse zeigen den Künstler als artiste maudit, als glücklosen, ausgestoßenen Künstler.
Seit uns Albrecht Dürer eines der ersten Selbstporträts der Kunstgeschichte hinterließ, hat dieses besondere Genre nichts von seiner Magie eingebüßt. Im Gegenteil: Was ist im Zeitalter von Social Media spannender als das ehrliche, forschende Auge des Künstlers auf sich selbst?
Ging es von der Renaissance bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch um Schönheit, Ähnlichkeit und Wiedererkennbarkeit, so lüftet die Moderne den Vorhang und blickt hinter die Kulissen der Selbstinszenierung. Das tiefste Innere des Selbst und die Entdeckung des Individuums stehen nun im Zentrum des Selbstporträts.
Dem Verlangen, ihr Innerstes darzustellen, sind seit Schiele zahlreiche KünstlerInnen der Moderne nachgegangen. In der Ausstellung mit über 130 Werken werden Schiele zwölf KünstlerInnen der Gegenwart gegenübergestellt: Georg Baselitz, Günter Brus, Jim Dine, VALIE EXPORT, Elke Krystufek, Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Cindy Sherman, Karin Mack, Adriana Czernin, Eva Schlegel und Erwin Wurm. Das Ergebnis ist ein breites Spektrum der Offenheit und Selbstbefragung – mit unabsehbaren Folgen…
Die Ausstellung ist von 10. September 2021 bis 20. März 2022 zu sehen.
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