Jenny Saville

Gaze

Ab 31. März 2025

ALBERTINA, WIEN

Die renommierte englische Künstlerin Jenny Saville (geb. 1970), die zu den Young British Artists  zählt und als einzige Malerin an der legendären Ausstellung Sensation in der Royal Academy of Arts 1997 London teilnahm, setzt sich in ihrem Oeuvre mit der jahrhundertealten Tradition von Körperbildern seit der Renaissance, die zwischen Idealisierung und deren Dekonstruktion oszilliert, auseinander. Körperlichkeit, Fleischlichkeit und Medialität stehen dabei im Brennpunkt eines Interesses, das von alten Meistern wie Leonardo und Raphael über Schiele und Picasso bis zu Francis Bacon und Lucian Freud reicht.

Saville übersetzt alte Techniken in eine originelle, aktuelle Herangehensweise, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion pendelt. Dabei entwickelt sie ihre figurativen Darstellungen, vergleichbar einem Bildhauer, meist aus abstrakten Farbfeldern und koloristischen Farbschichten, die nach und nach Form und Gesicht annehmen. Antike oder christliche Ikonographien wie etwa die Pietà-Darstellung dienen ihr als Vorlage für die Auseinandersetzung mit der Komposition und Raum-Figur-Fläche-Anordnungen. Letztendlich geht es der Künstlerin auch um die Entwicklung eines hybriden Formenkanons, der seine Vorlagen als Ausgangspunkt für eine Aktualisierung des historisch Überlieferten heranzieht.

Bildergalerie – 4 Bilder
Jenny Saville | Song of Songs, 2020–2023 | Courtesy of the Fredriksen Family Collection © Jenny Saville / Bildrecht, Wien 2024 | Foto: Prudence Cuming Associates Ltd. Courtesy Gagosian
Jenny Saville | Song of Songs, 2020–2023 | Courtesy of the Fredriksen Family Collection © Jenny Saville / Bildrecht, Wien 2024 | Foto: Prudence Cuming Associates Ltd. Courtesy Gagosian

Dabei verschränkt Saville die Medien Malerei und Zeichnung miteinander und lotet das ästhetische Potential des Grafisch-Malerischen aus: Riesige Papierarbeiten bemalt sie mit Farbe, und Leinwände werden wiederum mit Kreide und Kohle bearbeitet. Seit den 1990er-Jahren entstehen figurative Darstellungen von betonter, expliziter Körperlichkeit, die sich durch Direktheit und Unmittelbarkeit, ja, ungewohnte, manchmal extreme Körper-Ansichten auszeichnen. Neben den großen Figuren- und Aktdarstellungen in klassischen Posen – stehend, liegend, sitzend und deren zeitgenössischen Abwandlungen – widmet sich die Künstlerin vor allem auch Porträt- und Selbstdarstellungen. Ein konventionelles Verständnis von Schönheit und Hässlichkeit verliert im Werk von Saville seine Bedeutung.

Die ALBERTINA veranstaltet nun die erste Einzelausstellung der bekannten britischen Künstlerin in Österreich und gibt einen retrospektiven Einblick in die künstlerischen Entwicklungen der letzten drei Jahrzehnte. Zudem präsentiert die Schau in der historischen Pfeilerhalle neue, noch nie gezeigte Werke.

Die Ausstellung ist von 21. März bis 29. Mai 2025 in der ALBERTINA zu sehen. 

 

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