Jenny Saville
Gaze
Ab 21. März 2025
Öffentliche Führungen
ab 22. März 2025
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ALBERTINA, WIEN
Die renommierte englische Künstlerin Jenny Saville (geb. 1970) zählt zu den wichtigsten VertreterInnen der Young British Artists und nahm als einzige figurative Malerin an der legendären Ausstellung Sensation in der Royal Academy of Arts 1997 London teil. Über mehr als drei Jahrzehnte hinweg, setzt sich Saville in ihrem Oeuvre mit der jahrhundertealten Tradition von Körperbildern auseinander, wobei ihre Figuren eine doppeldeutige Position zwischen Idealisierung und Dekonstruktion einnehmen. Sie lässt sich von der Kunstgeschichte inspirieren – von alten Meistern wie Leonardo und Raffael bis hin zu Egon Schiele, Picasso, Francis Bacon und Lucian Freud - zu einer Malerei, die von Körperlichkeit, Fleischlichkeit und dem Zusammenspiel von neuen und alten Medien geprägt ist.
Saville übersetzt die Techniken der alten Meister in eine originelle, aktuelle Herangehensweise, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion pendelt. Dabei entwickelt sie ihre figurativen Darstellungen, vergleichbar einem Bildhauer, meist aus abstrakten Farbfeldern und dicken Farbschichten, die nach und nach Form annehmen. Antike oder christliche Ikonographien dienen ihr als Vorlage für die Auseinandersetzung mit der Komposition und Raum-Figur-Fläche-Anordnungen. Letztendlich geht es der Künstlerin auch um die Entwicklung eines hybriden Formenkanons, der seine Vorlagen als Ausgangspunkt für eine Aktualisierung des historisch Überlieferten heranzieht.

Dabei verschränkt Saville die Medien Malerei und Zeichnung miteinander und lotet das ästhetische Potential des Grafisch-Malerischen aus: Riesige Papierarbeiten bemalt sie mit Farbe, und Leinwände werden wiederum mit Kreide und Kohle bearbeitet. Seit den 1990er-Jahren entstehen figurative Darstellungen von betonter, expliziter Körperlichkeit, die sich durch Direktheit und Unmittelbarkeit, ja, ungewohnte, manchmal extreme Körper-Ansichten auszeichnen. Neben den großen Figuren- und 2 Aktdarstellungen in klassischen Posen – stehend, liegend, sitzend und deren zeitgenössischen Abwandlungen – widmet sich die Künstlerin vor allem auch Porträt- und Selbstdarstellungen. Ob sie die Geschichte, die Körper anderer oder sich selbst darstellt, ihr Werk zeichnet sich immer dadurch aus, dass es sich über die konventionellen Vorstellungen von Schönheit und Hässlichkeit hinwegsetzt.
Die ALBERTINA veranstaltet nun die erste Einzelausstellung der bekannten britischen Künstlerin in Österreich und gibt einen retrospektiven Einblick in die künstlerischen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte. Zudem präsentiert die Schau in der historischen Pfeilerhalle neue, noch nie gezeigte Werke
Mit großzügiger Unterstützung von Gagosian.
Die Ausstellung ist von 21. März bis 29. Juni 2025 in der ALBERTINA zu sehen.
