Xenia Hausner. True Lies

Bis 8. August 2021

TALK | Xenia Hausner im Gespräch mit Rainer Nowak
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In einer umfassenden Retrospektive zeigt die ALBERTINA Xenia Hausner – eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit. Die sichtbar gemachte Fiktion spielt im Oeuvre der 1951 geborenen Künstlerin eine entscheidende Rolle. True Lies verweist auf die Bedeutung der Inszenierung als Gestaltungs- und Kompositionsprinzip im Schaffen Xenia Hausners.

Für ihre großformatigen Gemälde konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings: Installationen, die sie als Vorlage für ihre Bilder zunächst fotografiert. Zerschnittene Autos oder Zugabteile aus Karton werden zu einem „Probenraum“, in dem die Figuren, wie Schauspieler Beziehungen ausloten.

Malerei und Fotografie sind im Entstehungsprozess eng verschränkt und treten in ein dialektisches Verhältnis: die farbstarke und flächige Malerei „widerspricht“ gewissermaßen dem zuvor entstandenen Foto. Das malerische Procedere wiederum ist bei Hausner durch filmische und fotografische Methoden geprägt. Die Wahl des Ausschnitts, das Fragmentarische, die Montage, die durch die Farbe gesteuerte Lichtregie – all dies trägt zum intensiv atmosphärischen Charakter der Bilder bei.  Die von Xenia Hausner erschaffenen Szenarien bleiben rätselhaft und irritierend. Wie Bruchstücke einer Geschichte – vergleichbar mit Filmstills, denen der Plot abhandengekommen ist – entziehen sie sich einer eindeutigen Lesart.

Während die Kunstgeschichte über Jahrhunderte vom männlichen Blick geprägt ist, verortet Xenia Hausner ihre Inszenierungen in einer von Frauen dominierten Gegenwelt: Die Themen und Geschichten Hausners werden vorrangig von Frauen verkörpert, die so stellvertretend für alle Genderzugehörigkeiten agieren. Den männlichen Stereotypen, stellt sie starke, widersprüchliche und komplexe Frauenfiguren gegenüber.

Meist in Überlebensgröße, in einer unverwechselbaren, intensiven Farbpalette mit breitem Pinsel, werden die plastisch herausmodellierten Figuren zu Stellvertretern allgemein gültiger Situationen und existenzieller Lebensfragen.

Die Ausstellung ist von 30. April bis 8. August 2021 zu sehen.

 

Wir danken dem Wiener Städtischen Versicherungsverein für die Unterstützung.

Wiener Städtische Versicherungsverein

Bildergalerie – 13 Bilder
Zwei Frauen Porträts und zwischen den beiden Frauen ein rot-weißer Maßstab
Xenia Hausner | Das weibliche Maß, 2003 | Sammlung Würth © Studio Xenia Hausner | Bildrecht, Wien, 2021, Foto Stefan Liewehr
Frauenleichen auf Fliesenboden, Blick aus der Vogelperspektive
Xenia Hausner | Crime Map, 2010 | Privatsammlung, Schweiz © Studio Xenia Hausner | Bildrecht, Wien, 2021, Foto Stefan Liewehr
Selbstportät der Künstlerin, die sich selbst eine Pistole an den Kopf hält. Vor ihr steht eine große Torte. um den Hals
Xenia Hausner | Kopfschuss, 2002-2004 | Schlossberghotel – Das Kunsthotel © Studio Xenia Hausner | Bildrecht, Wien, 2021, Foto Stefan Liewehr
Einblick in die Ausstellungshalle | Foto © Robert Bodnar – 4 Bilder

 

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